Jaap Blonk (NL) einen Sänger zu nennen, trifft es nicht, denn die Direktheit und Beweglichkeit seines stimmlichen Ausdrucks geht weit über den Gesang hinaus. Bei ihm knarzt und blubbt die Stimme, sie winselt und greint. Der eigenwillige Autodidakt, Musiker, Klangpoet und Vocal-Performer spezialisierte sich auf Lautpoesie und zeichnet sich durch seine kraftvolle Bühnenpräsenz und seine ungebremste Freiheit des Improvisierens aus. Seine Studien der Physik, Mathematik und Musikwissenschaft ebenso wie diverse Tätigkeiten in Büros und anderen gradlinigen Systemen verstärkten seinen Hang zum Dadaismus.

Steffen Roth ist ein Schlagzeuger, der nach dem Studium in Dresden bei Günter „Baby“ Sommer seit einigen Jahren in Leipzig lebt. Das scheinbar „unendlich” Repetitive sowie Momente von Chaos in der Musik gehören für ihn zu den wichtigsten Texturen und dienen ihm als Türöffner zu einem neuen Zustand von Konzentration. Zu seinen Spielpartnern gehören MusikerInnen wie Bruno Angeloni, Ulrike Brand, Julia Kadel, Carl-Ludwig Hübsch, Alexander von Schlippenbach und Achim Tang. Seit der Gründung des Quartets Social Structures  vergrößerte sich sein Spielraum bis über den Atlantik nach New York City. 2018 feierte das von ihm und der Künstlerstadt-Kalbe initiierte  Festival, die (((potentiale))), seine Premiere. Hiermit schuf Roth im ländlichen Raum der ehemaligen DDR einen neuen Spielplatz für die nationale und internationale Szene der zeitgenössischen Musik.

+ www.steffenroth.de

Stephan Froleyks (D) arbeitet international als Komponist, Interpret und Erfinder neuartiger Instrumente. Er erhielt mehrfach Stipendien und Kunstpreise, seine Kompositionen, Installationen, Hörstücke, multimedialen Arbeiten und Theatermusiken entstanden u.a. als Auftragswerke für WDR, Radio Bremen und das Deutschlandradio. Stephan Froleyks ist Professor für Schlagzeug und Musik anderer Kulturen an der Musikhochschule in Münster und Kurator von Musik- und Klangkunstfestivals.

+ www.stephan-froleyks.de

Michael Bradke arbeitet seit 1984 im Schnittfeld zwischen Klangkunst und Kultur- / Museumspädagogik. Er animiert Kinder und Erwachsene mit Programmen und Klangskulpturen zum aktiven Umgang mit Musik und Geräuschen, sammelt musikalische Spielregeln, klingende Fundstücke sowie Instrumente aus allen Kulturkreisen und baut diese in seine Spielaktionen und Großklangskulpturen ein. Seit 1993 widmet er sich verstärkt der Konzeption und dem Bau von interaktiven Klanginstallationen für (Kinder-) Museen und themenbezogenen Mitmach-Ausstellungen.
Das Mobile Musik Museum sammelt, bewahrt und entwickelt seit 20 Jahren Klangskulpturen, Musikinstrumente, Geräuschwerkzeuge sowie klingende Fundstücke, musikalische Spielregeln und Körpermusik aus der ganzen Welt.
Mit Bühnenprogrammen, Mit-Mach-Ausstellungen und Open-Air-Events werden Kinder, Familien und pädagogische Multiplikatoren zum aktiven Musizieren verführt.

+ www.musikaktionen.de

Das neu gegründete Ensemble „Ears Wide Open“ möchte die Philosophie von Community Music in Konzertformate übertragen.

Marion Haak-Schulenburg ist Community Musician, Sängerin und Musikpädagogin. Nach einem
Schulmusikstudium an der Universität der Künste Berlin arbeitete sie von 2006 – 2009 als Chorleiterin und Musikpädagogin für die Barenboim-Said Stiftung in Ramallah. Nachfolgend begann sie freiberuflich als Chordirigentin, Workshopleiterin, Vocal Coach und Dozentin u.a. UdK Berlin, Landesmusikakademie NRW. Seit 2016 ist sie Trainerin von Musicians without Borders (NL).
Im Rahmen einer Promotion forscht sie über Musikbegriffe in musikalischer Projektarbeit und ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt im MA „Inklusive Musikpädagogik / Community Music“.

Mathis Mayr ist seit 2008 Mitglied des Ensembles Mosaik. Er studierte Cello bei Uzi Wiesel in Sydney / Australien und an der Hochschule für Musik in München. 2005 wurde Mathis Mayr mit dem Förderpreis für Musik der Stadt München ausgezeichnet. Sein sein Repertoire umfasst Werke von der Renaissance- und Volksmusik bis zu zeitgenössischen Kompositionen, vom Jazz bis zum Flamenco. So spielte er Improvisationskonzerte mit Sebastiano Tramontana, Gunnar Geisse und Christoph Reiserer, Tanztheaterprojekte mit Monica Gomis und Mikel Aristegui, als Solist Cellokonzerte von Schumann und Dvořák sowie zahlreiche Uraufführungen zeitgenössischer Kompositionen.

Ravi Srinivasan ist Perkussionist, Sänger und Komponist, tritt weltweit als Solist auf und arbeitet mit Orchestern und Institutionen wie den Berliner Philharmonikern, dem Thalia Theater Hamburg und der isländischen Nationaloper zusammen. Ausgebildet an der indischen Tabla und in klassischen indischen Gesangstechniken, ist er außerdem für sein virtuoses Pfeifen bekannt.
Ravi Srinivasan hat Musik komponiert für zahlreiche Filme, Theaterstücke, Ballet und klassische indische Tanz. Sein Ensemble „Indigo Masala“ gewann 2006 den Creole Weltmusikpreis in Hannover. 2022 gewann Ravi Srinivasans Film „Träume sind wie wilde Tiger“, für den er Tabla, Percussion und Gesang aufgenommen hat, den Deutschen Filmmusikpreis.

Gregor Schulenburg ist Gründungsmitglied von MAM.manufaktur für aktuelle musik, Mitglied im Ensemble Extrakte und Gastmusiker bei Ensemble Modern. Sein Repertoire reicht vom Barock bis zur neuen und experimentellen Musik. Er hat ein großes Interesse für Improvisation und für die Vielfalt der ethnischen Musik. In diesem Zusammenhang ist er auch als Duduk- und Kyotaku Spieler gefragt. Nach seinem Musikstudium am Koninklijk Conservatorium Den Haag war Gregor Schulenburg Stipendiat der Internationalen Ensemble Modern Akademie (IEMA) (2009/10).
Gregor Schulenburg ist Preisträger und Stipendiat renommierter Wettbewerbe. Neben seiner Arbeit als Interpret und Performer arbeitet er im Bereich Community Music und ist seit 2019 Trainer der Friedensorganisation Musicians without Borders sowie Artistic Leader für die Ethnocamps von Jeunesses Musicales.

+ www.gregor-schulenburg.com

Albrecht Fersch ist ein Wanderer zwischen den Disziplinen, geboren 1970 in Schweinfurt. Inzwischen spielt Musik und Klang in seinem Werk eine wesentliche Rolle. Während des Studiums bis 1995 an der Akademie der Künste in München beschäftigte er sich vor allem mit Schriftsystemen, Verlinkungs-Konzepten, experimenteller Zeichnung und Malerei sowie mit dem Logorealismus, welchen er zu dieser Zeit erfand und der auch heute noch eine kontinuierliche Werkserie bildet. Ab 2005 Weiterbildung im essentiellen Theater sowie Beschäftigung mit Performances und partizipativen Projekten. 2008 erweiterte sich dann das Interesse auf den Bau von raumgreifenden Installationen. Er leitete Gestaltungswerkstätten wie zuletzt das Klanglabor Urknall in Greiz, schuf partizipative Kunstevents wie das Supertheater oder baute Bühnenbilder für das Mondstaubtheater in Zwickau. Seit 2014 Erfindung und Konstruktion von Klanginstallationen und Musikinstrumenten. Klang, Theater, Partizipation und bildende Kunst vereinen sich z.B. in seiner Installation Raumklavier. Seit 2018 ist Fersch Dozent für Maskenbau und Performance am Ikusa-Institut für Kunsttherapie in Sachsen.

+ Albrecht Fersch auf YouTube

+ www.albrechtfersch.de

Pia Marei Hauser studierte Flöte in Deutschland (Münster, Essen) und Frankreich (Montpellier, Strasbourg) und spezialisierte sich in den Bereichen Romantik sowie zeitgenössische Musik und Performance. Sie besuchte diverse Meisterkurse und war unter anderem Stipendiatin des Musikfonds und der Yehudi-Menuhin-Stiftung „Live Music Now“.
Beheimatet in der Neuen Musik, arbeitet sie regelmäßig mit Komponierenden zusammen, wirkte bei etlichen Uraufführungen mit und tritt international als Solistin und in verschiedenen Besetzungen, unter anderem mit dem Duisburger Ensemble CRUSH und dem Düsseldorfer ART Ensemble NRW, bei Konzerten und Festivals für zeitgenössische Musik auf.
Sie war in Sendungen und Produktionen des BNR, SFR und DLF zu hören und 2021 Preisträgerin des internationalen Musikvideo Wettbewerbs „corona encore – coffee mask“. Nach ihrer Ausbildung als Flötistin studierte sie Konzertdramaturgie an der Essener Folkwang Universität der Künste und spezialisiert sich als Dramaturgin besonders auf multidimensionale Konzertprogramme für Soloflöte.
Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit lehrt Pia Marei Hauser an den Musikhochschulen in Münster und Osnabrück sowie an der Musikschule in Rheine.

+ www.piahauser.com

Suchan Kinoshita wurde 1960 in Tokio in eine japanisch-deutsche Familie geboren. Sie studierte Musik in Köln und bildende Kunst in Maastricht, Niederlande. Kinoshitas Kunst bezieht Elemente aus ihrem Hintergrund in experimenteller Musik und Theater ein, insbesondere die direkte Verbindung zwischen Werk und Publikum. Dass Kinoshita zwischen zwei Kulturen aufgewachsen ist und in unterschiedlichen künstlerischen Disziplinen ausgebildet wurde, spiegelt sich in ihrer Arbeit wider, die Grenzen sucht, überschreitet oder einfach ignoriert. Sie verbindet den Prozess des Theaters und der Musik mit dem oft eher statischen Charakter der bildenden Kunst. Suchan Kinoshita hat eine Professur für Malerei an der Kunstakademie Münster. Studierende der Klasse Suchan Kinoshita werden SOUNDSEEING 2023 auf dem Kulturgut Haus Nottbeck eröffnen.

Die Künstlerinnen und Künstler sind Alma Mariama Camara, Anja Mothes, Bastian Buddenbrock, Jennifer Rommel, Leon-Maxim Lindner, Malin Schlebusch, Marie Parohl, Micael Gonçalves Ribeiro, Sophie Rebentisch.

+ Suchan Kinoshita auf YouTube

+ www.klassekinoshita.de

Die beiden Klangkünstler Jörg Kerll, Chi Gong Lehrer, Musiker sowie Klangmasseur in eigener Praxis im Klangzentrum Osnabrück, und Hilmar Hajek, Orchestermusiker im Osnabrücker Sinfonieorchester sowie Komponist für elektronische Musik, musizieren seit 2001 als KlangDuo. In verschiedenen Formaten verbinden die Künstler elektronische und akustische Klänge im Raum und nehmen die Zuschauenden mit auf eine Reise.

+ Klang Duo auf YouTube

Das Klanginstitut ist eine Anfang 2020 gegründete Initiative, deren Ziel es ist, neue Konzepte zur Musikvermittlung zu entwickeln und mit Inhalten der MINT-Fächer interdisziplinär zu verknüpfen. Die erarbeiteten Lernkonzepte reichen von Programmierung einfacher Klänge bis hin zur Entwicklung und zum Bau neuartiger Musikinstrumente, wobei ausdrückliches Ziel ist, Menschen jeden Alters und jeder sozialen Stellung erreichen zu können. Der Aspekt der Digitalisierung wird nicht nur in der Art der Vermittlung, sondern auch in den Lerninhalten selbst widergespiegelt. Überdies realisiert Das Klanginstitut Sonderprojekte für gewerbliche Kunden, beispielsweise durch die Gestaltung interaktiver Soundinstallationen.

+ www.dasklanginstitut.org

Der Name MONDOLETTOSOTTOILCORVO ist die Kombination der Wohnadressen der drei Künstler:innen, mondoletto – Weltbett, sotto il corvo – unter dem Raben.

Gandolfo Pagano ist Mitbegründer verschiedener Gruppen: Enterico trio, Nero Diaspora, trio soleil, Torba …
 Auftritte u.a. mit: Tim Hodgkinson, Fabrizio Spera, Tristan Honsinger, Eugene Chadbourne, Thomas Lehn, Mark Dresser, Tholem Mc Donas. Ständiges Mitglied des Sicilian Improvisers Orchestra

Willehad Grafenhorst – seit den 2000ern liegt der Schwerpunkt seines Schaffens in der Produktion von interaktiven Tanz-Video-Music Performances im Duo „cri du coeur“ mit Fine Kwiatkowski.
 Die elektronische Musik von Willehad Grafenhorst entsteht aus den natürlichen Klängen eines Saiteninstruments, Bassgitarre, Kontrabass-Balalaika oder Hawaiigitarre, digital verarbeitet mit Applikationen auf der Basis der Software Pure Data.

Fine Kwiatkowski 
lebt in Berlin und Collesano auf Sizilien. Seit dem 4. Lebensjahr der Körperarbeit verschrieben, begann sie 1980 die konsequente Entwicklung einer eigenen Bewegungssprache hin zum Tanz. Dabei stand und steht die IMPROVISATION im Mittelpunkt des Arbeitsansatzes, in Zusammenarbeit mit Künstlern der Genre Improvisierte und Zeitgenössische Musik, Bildende Kunst, Film und Schauspiel. 
Fine Kwiatkowski tanzte bis 1989 in der DDR, Bulgarien, Rumänien und Polen.
 Seit 1990 auch in Frankreich, Österreich, USA, Dänemark, Belgien, Spanien, Schweiz, Kanada, Mexiko, Südafrika, Sizilien.

+ Tracks auf Soundcloud

+ www.grafenhorst.info/mondolettosottoilcorvo

Muzak & Riha arbeiten partizipativ. Im lebendigen Prozess zwischen Kunstschaffenden und Publikum versuchen sie neue Strategien, Formen und Wege in Produktion, Ausdruck und Präsentation zeitgenössischer Kunst zu finden. Mittels Collage entstehen so Interventionen, multimediale Sets und Szenarios.
„Auf der Suche nach dem Unentdeckten hinter den Bildern die uns täglich umgeben, gilt es die Dinge genau zu betrachten, sie von unterschiedlichen Blickwinkeln zu erforschen und die Grenzen allgemein gültiger Ansichten auszuloten. Dabei interessiert uns die Verbindung von digital und analog und die Umnutzung von Tools zur Bildproduktion.“

+ www.karolineriha.at